AKTE SOKRATES  - Antikensammlung  München

WA-PREMIERE: 19.04.2022, 20:00 Uhr

weitere Vorstellungen täglich außer Mittwochs um 20:00 Uhr bis einschließlich 08.05.

 

Kartenvorbestellungen unter: 0176-69288938

(telefonisch täglich ab 11:00 Uhr

Abendkasse in der Antikensammlung ab 19h. 

Preis: € 25,—

Ermäßigt € 19,— (für Schüler, Studenten, und Schwerbehinderte bei Vorlage der entsprechenden Ausweise)

 

Buch und Regie: Ioan C. Toma      

                                                                             

Es spielen: Konstantin Moreth, Matthias Bartels,  Franck Oskar Schindler/Florian Werner                                                                                                        

 

Kostüme: Bonnie Tillemann

Bühnenbild: Karl-Heinz Kappl

 

 

Sokrates ist für das, was wir landläufig als unsere abendländischen und demokratischen Werte ausrufen, von großer Bedeutung und doch werden manche überrascht sein, wie seine Radikalität auch heute auf Widerstand stoßen würde. Die alten Texte wirken erschreckend aktuell. Wer denkt bei dialogischer Wahrheitssuche nicht an FakeNews oder bei machtpolitischer Skrupellosigkeit nicht an das eine oder andere Staatsoberhaupt.                                                                                                   

Ein detektivisches Frage-Antwort-Spiel, bei dem die Wahrheit gesucht wird und viele über Dinge reden, von denen sie nichts wissen. Das nachzuweisen, schafft Feinde. Man beobachtet, wie die Schlinge enger wird, aber nicht den Tätern geht es an den Kragen, sondern dem Wahrheitssucher.                                                                         

Die „Apologie“, Sokrates` Verteidigungsrede, bildet den Rahmen des Stückes.            

Der große Philosoph muss sich ganz besonderen Herausforderungen stellen: Es ist schon mühsam, sich mit dem eitlen Hippias über das Schöne zu unterhalten, doch sich mit den arroganten Sophisten im rhetorischen Wettstreit messen zu müssen, ist wirklich eine Zumutung. Dann wird es allerdings gefährlich, denn er gerät in die Fänge skrupelloser Machtmenschen. Zwar hat er beim Gespräch mit dem angetrunkenen Polos noch Oberwasser, aber in der Konfrontation mit Kallikles nur noch recht. Doch was hilft das – dem Denker wird gedroht, er soll vernichtet werden. Sokrates nimmt das drohende Urteil gelassen entgegen und sieht dem Kommenden mit Gelassenheit entgegen.. Seine positive Strahlkraft hat er bis heute nicht verloren. 

Die Vorstellung ist kabarettistisch angelegt und erfordert keinerlei philosophische Vorkenntnisse.

 

PRESSESTIMMEN:

https://www.vivamonaco.de/endlich-wieder-theater/

„Charakterköpfe – live!

Die antiken Philosophen waren der Auftakt der Sonderausstellung: „Charakterköpfe“ 2017 /18.

Da wurden marmorne und bronzene Varianten verglichen, wie sah aber Sokrates wirklich aus? Wer beriet den berühmten Bildhauer Lysipp um 330 v.Chr. , der posthum sein Bildnis schuf? Als römische Kopien werden nun Typus A und B verglichen und auch der bronzene Nachguss des 18. Jahrhunderts steht in der Glyptothek zum Vergleich. Die Nachfahren versuchten, ihn zu beschreiben, einige karikierten ihn gar als Silen! Wir versuchten ihn neben den Bildnissen von Platon, Aristoteles, Chrysipp, Zenon und Metrodor einzuordnen und erfahrbar zu machen. Wir sprachen von Verwitterungsspuren und abgebrochenen Nasen und natürlich über sein Leben und alle Zuhörer erinnerten sich an das Zitat: „Ich weiß, dass ich nichts weiß?“

Und nun, im endlich beginnenden Sommer 2021, scheint er tatsächlich lebendig geworden zu sein! Konstantin Moreth verkörpert ihn auf seiner ständigen Suche nach Wahrheit und Wissen auf großartigste Art und Weise. Franck Oskar Schindler, Florian Werner und Matthias Bartels bieten ihm als Redepartner souverän die Stirn.

Ein absolutes Erlebnis, diese lebendig gewordene Philosophie durch unnachahmliche Rede- und Schauspielkunst miterleben zu dürfen. Archäologie live in 90 Minuten in einem atemberaubenden Tempo des Denkens.

Hochachtung und Verneigung vor dieser grandiosen Leistung der Moreth Company unter der Regie von Ioan C.Toma.

Am Ende der Vorstellung ist es im Innenhof dunkel geworden, die antiken Statuen und Büsten scheinen wie Zuschauer aus den erleuchteten Sälen auch ihren Applaus zu geben. Aischylos, Sophokles und Euripides sind inspiriert und aus dem Römersaal verneigt sich Marc Aurel.“

 

Beate Menke M.A.

Kunst und Archäologie 

 

 

 Photos: Saskia Pavek